In Zeiten, in denen Zentralbanken die Märkte mit Geld fluten, in denen „seriöse“ Oekonomen ernsthaft über „Helikoptergeld“ oder die Abschaffung des Bargeldes sinnieren, lohnt es sich vielleicht, wieder einmal etwas über Sinn und Zweck von Zahlungsmitteln nachzudenken. Wir wollen dies im folgenden am Beispiel von Gold tun. Nebst seiner Verwendung in Industrie oder Schmuckherstellung ist der wichtigste Nutzen des Goldes über die Jahrtausende hinweg die Geldfunktion. Warum? Um die Frage zu beantworten, müssen wir uns über den Sinn und Zweck von Geld sowie über die Eigenschaften des optimalen Geldmittels klar werden.
Was ist Geld?
Geld oder Zahlungsmittel sind Aktiva (Vermögen), die aufgrund von
Marktkonvention oder gesetzlicher Verpflichtung vom Gläubiger zur
Abdeckung von Verbindlichkeiten oder Leistungen angenommen werden.
Es handelt sich dabei auf jeden Fall um einen gesellschaftlichen
Grundkonsens. Ich akzeptiere dann ein Zahlungsmittel, wenn ich
weiss, dass ich es jederzeit gegen ein anderes Gut eintauschen kann.
Ist dieses Vertrauen in das Geld resp. das Zahlungsmittel nicht
vorhanden, funktioniert das System nicht (das Geldmittel „entwertet“
sich); die Marktteilnehmer weichen auf andere Zahlungsmittel aus, im
Extremfall auf Tauschwirtschaft (siehe Kriegszeiten, Zigaretten
etc.).
Solange dieses Vertrauen in den Markt und/oder den Staat gegeben
ist, kann eigentlich alles als Zahlungsmittel definiert werden. Die
ersten Formen solcher Zahlungsmittel waren übrigens u.a. Muscheln
und Schnecken. So gesehen übt Geld also folgende Funktionen aus:
Welche Eigenschaften
sollte nun aber das optimale Geldmittel haben, um die Funktion als
„Geld“ optimal auszuüben.
Ein Zahlungsmittel sollte:
Gold als ideales Zahlungsmittel
All diese Eigenschaften
weist ein Metall in nahezu perfekter Form auf: Gold.
Wenden wir die gewünschten Eigenschaften einmal auf Papiergeld oder
„elektronisches“ Giralgeld an:
Papier- und Giralgeld (also die von Staaten kreierten Währungen)
können beliebig vermehrt und somit entwertet werden, zugunsten von
verschuldeten Staaten und zulasten Ihrer Gläubiger (der Bürger).
Papiergeld und noch mehr Giralgeld ist die ideale Form, Menschen zu
enteignen. Sollte auch noch das Bargeld abgeschafft werden, sind die
Bürger den Manipulationen der Staaten und deren Zentralbanken fast
beliebig ausgesetzt. Es wäre noch einfacher, höhere Negativzinsen
auf Einlagen zu erheben, um z.B. Sparer zu bestrafen. Staaten und
Zentralbanken hätten in einer Bargeldlosen Welt im Prinzip jederzeit
Zugriff auf das ganze Geld-Vermögen einer Volkswirtschaft, da nichts
mehr in Form von Bargeld gehortet werden könnte.
Jeder Staat tendiert im Prinzip dazu, Geld zu entwerten, um seine
Schulden finanzieren zu können.
International gesehen sind viele Währungen zudem nicht überall als
Zahlungsmittel akzeptiert (z.B. Chinesischer Renminbi et al.). Ob
Geld in (Papier)Noten- oder in elektronischer Form als dauerhaft und
physisch unzerstörbar anzusehen ist, überlassen wir Ihrer Fantasie!
Der Besitz und die Verwendung von Gold ist jedoch viel schwerer zu
kontrollieren. Darum „hassen“ Politiker und staatsgläubige Oekonomen
das gelbe Metall. Es unterläuft ihr Ziel, die finanzielle Kontrolle
und Enteignung ihrer Bürger zugunsten des Staates.
Gold als Versicherung
Wir sehen Gold nicht
als Anlage im traditionellen Sinn. Zu gross und zu unvorhersehbar
sind die kurz- bis mittelfristigen Schwankungen auf dem (wegen
seiner Teilnehmer – Zentralbanken, Regierungen, Liebhaber,
Investoren etc. - ziemlich undurchsichtigen) Goldmarkt.
Der Kauf von Gold kann für uns Bürger und Investoren aber als
Zahlung einer Versicherungsprämie angesehen werden gegen den
teilweisen oder totalen Ausfall einer oder mehrerer Währungen resp.
gegen deren steten Entwertung. Es gibt in der Geschichte des
Papiergeldes keine Währung, die sich nicht massiv bis total
entwertet hätte! Entweder stetig oder aufgrund plötzlicher
gesellschaftlicher/ökonomischer Schocks.
Gold hingegen konnte im Laufe der Geschichte seine Kaufkraft (unter erheblichen Schwankungen) erhalten.
Währung | 1971 | Apr. 2016 | Diff. 2016/1971 in % |
USD | 40 | 1228 | 96.7 |
CHF | 153 | 1191 | 87.2 |
DEM | 122 | 2119 | 94.2 |
EUR | 63 | 1086 | 94.2 |
Tabelle 1: Ein Vergleich des Preises einer Unze Gold zur Zeit der
Aufhebung der Goldeinlösepflicht des US-Dollars in Gold 1971 und
April 2016:
Gold hätte also in den
USA eine jährliche Inflation von 7.9%, in der Schweiz von 4.7%
ausgeglichen. Tatsächlich war die durchschnittliche Inflationsrate
in beiden Ländern tiefer (USA: 4.08%, Schweiz: 2.40%). Gold hat also
nicht nur die Kaufkraft erhalten, es hat sich real auch noch positiv
verzinst. Soviel zum Thema „Gold trägt keine Zinsen“.
Kaufen Sie Gold! Je nach Präferenz zwischen 5 – 20% Ihres
Portfolios. Streuen Sie die Käufe über die Zeit bis Sie die
gewünschte Zielgrösse erreicht haben.
Kaufen Sie physisches Gold oder, als zweitbeste Lösung, Anteile an
physisch hinterlegtem Gold (z.B. der ETF Goldfund der ZKB), das Sie
auch jederzeit physisch beziehen könnten. Keinesfalls aber in Form
von verbrieften Rechten, Zertifikaten, Metallkonten etc.
Legen Sie Ihr Gold weg, „vergessen“ Sie es – bis die Zeit kommt, in
der Sie es brauchen!